Die Hofanlage - ein Überblick

Städte und Dörfer, wie wir sie heute kennen gab es im frühen Mittelalter noch nicht. Die Menschen lebten in einzelnen Hofanlagen oder dörflichen Ansiedlungen, in denen jedes Haus einzeln stand und von Hof, Garten und Feld umgeben war. Die meissten dieser Dörfer bestanden aus nur sehr wenigen Wohngebäuden die auch etwas entfernt voneinander gestanden haben. Ab etwa 100 Einwohnern können wir schon von großen Dörfern sprechen. Wer nicht in einem solchen Dorf wohnte, der lebte in einem Einzelhof, der irgendwo in der Landschaft in der Nähe von Bächen oder Flüssen stand. Wasser war damals genauso wie heute lebensnotwendig.

Rekonstruktion eines sächsischen Gehöftes
Abb.1 Rekonstruktion eines sächsischen Gehöftes nach Grabungsergebnissen in Scharnhorst/ Verden

Zu einem solchen Einzelhof gehörte ein Langhaus sowie weitere Gebäude wie Grubenhäuser, Wirtschaftsgebäude, Schmiede, Vorratsgrube, Rutenberg sowie ein Brennofen. Auch ein Gartenbereich mit Küchen-, Medizin- und Färbepflanzen und auch ein Ackerbereich für Getreide, Flachs und andere Pflanzen war vorhanden. Die ganze Anlage war meistens umzäunt und konnte mit einem großen Tor verschlossen werden. Wir wollen hier mal einen Einblick auf die Gebäude und Bestandteile einer solchen Hofanlage geben.