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Tag des offenen Denkmals 2017

Belebung des Grubenhauses und Führung über das Gräberfeld

Unter dem diesjährigen Motto „Macht und Pracht“ wurde das Grubenhaus in Liebenau von uns und weiteren Geschichtsdarstellern „belebt“. Zusammen mit den ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins „RAUZWI – Lebendige Archäologie Mittelweser e.V.“ Sandra und Michael Wiemann und Melanie Vogt konnten wir die Besucher in historisch korrekt nachempfundener Bekleidung begrüßen und ihnen das Leben in der Spätantike sowie des frühen Mittelalters näherbringen.

In einer Erdesse schmiedete Michael Wiemann Eisen und fertigte einige Haken und weitere Metallteile vor Ort an. Im Grubenhaus selbst ging es um das Thema Textilherstellung. Hier hatten wir eine frühmittelalterliche Webstube mit einem Gewichtswebstuhl eingerichtet, dessen Funktion von Kathrin erläutert wurde. Weitere Methoden von textilen Techniken wurden von Sandra Wiemann an einem zweiten Webstuhl außerhalb des Grubenhauses anschaulich erklärt. Zum Thema „Macht und Pracht“ präsentierte Ulrich seinen handgewebten Prachtmantel sowie einen Sax, ein einschneidiges Hiebschwert. Beide Exponate sind nach archäologischen Fundlagen rekonstruiert worden. Sie griffen das Museumsthema hervorragend auf und wurden von den etwa 100 Besuchern an diesem Tag ausgiebig bestaunt.

Ein weiterer Höhepunkt des Tages war eine zweistündige Führung über das altsächsische Gräberfeld. Anhand „mobiler Gräber“ konnte Ulrich den etwa 30 Teilnehmern das Leben und die Lebensverhältnisse der Menschen in der damaligen Zeit plastisch vor Augen führen. Er unterstrich hierbei die kulturhistorisch wichtige Bedeutung dieses im Jahr 1953 entdeckten Gräberfeldes, das eine kontinuierliche Belegungszeit vom 4. bis zum 9. Jahrhundert aufweist.

Das Interesse war groß. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, sich über die frühe Geschichte vor den Toren von Liebenau und Steyerberg zu informieren. Dabei konnten sie sich auch mit Kaffee und Kuchen stärken. Viele Besucher waren beeindruckt vom Wissen und Engagement der Vereinsmitglieder und äußerten den Wunsch, den weiteren Aufbau der frühmittelalterlichen Hofanlage zu verfolgen.

Der landesweite „Tag des offenen Denkmals“ wurde diesesmal gleich mit zwei Veranstaltungen durch den Verein „RAUZWI – Lebendige Archäologie Mittelweser e.V.“ präsentiert.

In den sechs Wochen zuvor hatten archäologische Grabungen auf einer Fläche an der Steyerberger Straße, etwa einen Kilometer entfernt vom Gräberfeld, stattgefunden. Hier konnte sich nun die Öffentlichkeit über die Ergebnisse dieser Arbeit sowie über das Thema Archäologie im allgemeinen informieren. Die erste Vorsitzende des Vereines, Gundula Tessendorff, sowie der Grabungsleiter Tobias Scholz standen für alle Fragen Rede und Antwort. Selbstverständlich gab es auch Führungen über das Ausgrabungsgelände.

Beworben wurden beide Aktionen von „RAUZWI“ auch in der „Denkmaltour“ des Landkreises Nienburg, der gemeinsam mit der Samtgemeinde Liebenau, dem Flecken Steyerberg, dem ADFC und den Denkmaleigentümern eine geführte Fahrradtour zu diesen und weiteren Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals angeboten hatte.

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