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Von Kugeltöpfen und Grubenhäusern

Neue Ausgrabungen auf dem Moritzberg

Scherbe eines Kugeltopfes aus dem 10./ 11. Jh.

Ein Vortrag von Hildesheims Stadtarchäologin Frau Ute Bartelt M.A. über ihre Ausgrabungsergebnisse auf dem inzwischen wieder neu überbauten Grundstück Bergstraße/Am Propsteihof in Hildesheim, Moritzberg.

Nachdem auf diesem Grundstück im vergangenem Jahr ein Gebäude aus den 1970er Jahren abgerissen wurde, ist die Neubebauung archäologisch begleitet worden. Die ersten Funde, die zutage kamen, waren Mauerreste und Fundamente einer früheren Bebauung. Es handelte sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Gebäude aus dem 18./19. Jahrhundert. Darunter wurden mehrere Gruben gefunden, die mit Asche, Ziegelschutt, Erde, Sand, Holzkohle sowie Keramikresten verfüllt waren. Diese Gruben sind vermutlich ausgehoben worden, um den Lehm für den Lehmverschlag neu zu errichtender Häuser zu entnehmen.

Aufgrund der jüngsten Keramik wurden diese Gruben in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges datiert. Ältere Scherben aus diesen Gruben konnten als spätmittelalterlich/ frühneuzeitlich angesehen werden. So zum Beispiel auch eine Scherbe eines Kugeltopfes aus hartgebrannter Grauware.

Als kleine Sensation bezeichnete Ute Bartelt den Fund eines Grubenhauses, welches von einer dieser Gruben überlagert wurde. Somit war klar, dass dieses Grubenhaus älter als die Gruben sein musste. Aufschluss über die Datierung des Grubenhauses gaben schliesslich weitere Kugeltopfscherben, die aufgrund ihrer Magerung und Herstellungsweise eindeutig in das 10./11. Jahrhundert einzuordnen sind.

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