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Bau eines Lehmbackofens

2. Belebung des Grubenhausgeländes am altsächsischen Gräberfeld Liebenau/ Steyerberg

Seit dem vergangenen Wochenende gibt auf dem Grubenhausgelände am altsächsischen Gräberfeld Liebenau/ Steyerberg eine neue Attraktion. Zusammen mit weiteren Mitgliedern des Vereins RAUZWI - Lebendige Archäologie Mittelweser e.V. haben wir hier einen Lehmbackofen errichtet.

Die Belebung im Juni war kein Belebungswochenende im klassischen Sinne. Es war vielmehr ein Arbeitseinsatz, bei dem auch moderne Werkzeuge und Maschinen verwendet wurden. In einem bunten Mischmasch zwischen historisch und modern ist es uns dann auch gelungen, den Lehmbackofen an den beiden Tagen fertigzustellen.

Bei diesem Brotbackofen handelt es sich um einen kleinen Grundofen, der in erster Linie aus Lehm besteht. Als Baumaterial wurden Lehmsteine und Lehmmörtel verwendet, das bereits vor Ort bereit lag. Auch die Grundplatte war schon im Vorfeld fertiggestellt. Unter fachkundiger Anleitung von Michael Wesemann vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, der nach eigenen Angaben jetzt den 26. Lehmbackofen baut, ging die Arbeit schnell von der Hand.

Das Material vor Ort war trocken und musste zunächst auf eine verarbeitungsfähige Grundkonsistenz gebracht werden. Das war eine sehr schweißtreibende Arbeit bei hochsommerlichen Temperaturen. Dieser Lehm wurde anschließend maschinell mit Sand gemagert. „Der Lehm muss sandig sein. Die Konsistenz so, als wenn man denkt dass wird so nichts“, so die Aussage von Michael.

Wir haben auch gelernt, dass der Lehm angeworfen werden muss und nicht etwa einfach so aufgetragen wird. „Das schöne am Lehm ist, dass man damit prima arbeiten kann. Und wenn es mal nicht gut aussieht, dann macht man es weg und probiert es neu“, so der Baumeister.

Nachdem drei Reihen Lehmsteine als Aufbau aufgeschichtet wurden, wurde mit Weidenzweigen eine Kuppel in den Ofen eingesetzt. Hierauf erfolgte nun der Aufbau mit den restlichen Lehmsteinen. Auch der Schlußstein im Bogen der Öffnung passte hervorragend.

Der Sonntag begrüßte uns mit einem lang anhaltenden Landregen. Auch war es merklich kühler geworden. Zum Glück musste der Ofen nur noch verputzt und etwas schöner gemacht werden.

Jetzt muss das ganze noch trocknen und ein ordentliches Schutzdach bekommen. Ein Anheizen und Einbrennen des Ofens ist bei einer der nächsten Belebungen des Projektgeländes vorgesehen.

Als eine weitere Aktion wurde auch ein Kuhfell, dass von Sandra schon länger eingesalzen und dann gewässert wurde, auf der Unterseite von Fleisch- Gewebe- und Fettresten gereinigt. Hierbei war auch Ibo sehr aktiv, nachdem er sich über die anfängliche „Ekelgrenze“ hinweg gesetzt hatte.

Auch Coco fand die Fettreste sehr interessant und appetitlich. Ihr Magen war aufgrund des hohen Salzgehaltes jedoch anderer Meinung.

Und was sonst noch so war:

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